Talent Pool: So halten Sie gute Bewerber in der Pipeline
Die Kompetenz der Mitarbeiter in den verschiedensten Bereichen stellt eine wichtige Säule des Unternehmenserfolgs dar. Daher wird jedes Unternehmen versuchen, für offene Positionen die qualifiziertesten Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Ein softwaregestützter Talent Pool und gezielte Maßnahmen zur Bindung der Talente an das eigene Unternehmen unterstützen Sie dabei.
Was ist ein Talent Pool?
Beim Talent Pool handelt es sich um die datenbankgestützte Verwaltung von Profilen potenzieller und bestehender Mitarbeiter des Unternehmens.
Dabei kann es sich um eine rein interne Lösung handeln, um eine Online-Plattform oder um den Zugriff über die Karriereseite des Unternehmens. Professionell organisierte Talent Pools sind für die erfolgreiche Unternehmensführung unverzichtbar. Denn Sie sind die Talentreserve für die effiziente Mitarbeiterrekrutierung und optimieren das Active Sourcing sowie die gezielte Personalentwicklung.
Zusätzlich zu den eigenen Mitarbeitern mit besonderen Fähigkeiten beinhaltet der Talent Pool Profile unterschiedlicher Herkunft. Second-Best-Bewerber zählen genauso dazu wie über Karrieremessen und Social-Media-Auftritte gewonnene Interessenten, Mitarbeiterempfehlungen oder qualifizierte ehemalige Mitarbeiter. Speziell für diesen Zweck entwickelte Softwarelösungen unterstützen Sie bei der professionellen Profilverwaltung und im Bedarfsfall erhalten Sie innerhalb kürzester Zeit Zugriff auf alle relevanten Informationen, die Sie für die Neubesetzung einer Position oder die Realisierung von Bindungsmaßnahmen benötigen.
Unternehmen profitieren von professionellen Talent Pools
In der Regel stehen Sie in der letzten Auswahlrunde vor der Entscheidung zwischen zwei für die Position gleich qualifizierten Bewerbern. Eine nicht einfache Situation, in der schlussendlich die Intuition einen wichtigen Beitrag zur Entscheidungsfindung leistet. Ohne Talent Pool ist der Second-Best-Kandidat verloren. Dies gilt ebenfalls für Initiativbewerbungen und andere Quellen, aus denen Sie für Ihr Unternehmen schöpfen. Gehört der Talent Pool jedoch zum Standard Ihrer Personalarbeit, profitieren Sie mehrfach.
Recruiting-Prozess startet nicht bei Null
Talent Pool optimiert Vorauswahl durch bereits vorhandene Informationen
Second-Best-Bewerber aus einem anderen Auswahlprozess sind bei Verfügbarkeit und Interesse zeitnah zu gewinnen
Fachabteilungen treffen im Talent Pool eine Vorauswahl
Entlastung der Personalabteilung
Risiko der falschen Bewerberauswahl sinkt
Rekrutierungskosten reduzieren sich signifikant
Durch das vorhandene Potenzial im Talent Pool sind Sie in der Lage, vakante Positionen verhältnismäßig zeitnah und mit reduziertem Aufwand für den Recruiting-Prozess zu besetzen. Denn Sie sind bereits im Besitz zahlreicher Informationen und können im Idealfall auf Einzelschritte wie die Ausschreibung der vakanten Position und die zeitaufwendige Vorselektion der eintreffenden Bewerbungen verzichten.
Mit Ihrem Talent Pool beeinflussen Sie auch das Employer Branding positiv. Denn obwohl es sich um sogenannte stille Bewerber handelt, ist die regelmäßige Kommunikation zur Aufrechterhaltung der Bindung zum Unternehmen unverzichtbar. Mit einer durchdachten Kommunikationsstrategie transportieren Sie wichtige Werte als Arbeitgebermarke.
Um von den genannten Vorteilen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Realität zu profitieren, ist eine systematische Vorgehensweise beim Aufbau und der Segmentierung des Talent Pools unverzichtbar.
Bauen Sie Ihren Talent Pool gezielt auf
Ein zielgerichtet aufgebauter Talent Pool weist innerhalb kurzer Zeit eine große Zahl interessanter Talente auf und übersteigt schnell die Anzahl der tatsächlichen Mitarbeiter eines Unternehmens. Denn beim Talent Pool ist, eine professionelle Vorgehensweise vorausgesetzt, das Motto "Masse und Klasse" durchaus stimmig und der Talent Pool wandelt sich zum wichtigen Recruiting-Instrument Ihres Unternehmens.
Quellen für Ihren Talent Pool
Es gibt zahlreiche Quellen für die Suche nach geeigneten Talenten, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen.
Karrieremessen
Fachmessen bieten Kontakte mit Berufserfahrung
Hochschulen – Vorträge oder Firmenkontaktmessen sprechen künftige Absolventen an
Second-Best-Bewerber – verlieren Sie diese nie aus den Augen
Mitarbeiter empfehlen Talente– wussten Sie, dass jede zweite Empfehlung zur Einstellung führt?
Ehemalige Mitarbeiter – behalten Sie gute Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen, im Auge
Auszubildende, Werksstudenten und Praktikanten
Karrierewebsite Ihres Unternehmens – bearbeiten Sie diese aktiv
Social-Media-Auftritt– nutzen Sie alle Kanäle
Traditionelle Stellenanzeigen sowie E-Recruiting
Viele diese Quellen sind gut geeignet, um potenzielle Mitarbeiter für das Unternehmen zu generieren. Berücksichtigen Sie jedoch, dass nicht jeder identifizierte Kandidat umgehend an einem Wechsel interessiert ist; sich die Situation jedoch schnell ändern kann. Um genau dann verfügbar zu sein, wenn sich ein Kandidat für eine neue Herausforderung entschließt, bleiben Sie mit Ihren Talenten aus dem Talent Pool kontinuierlich in Kontakt. Dies ist durch die Segmentierung und der Automatisierung bestimmter Prozesse mit vertretbarem Aufwand realisierbar.
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Jetzt zum E-Mail-Kurs anmelden.Talent Pools erfolgreich segmentieren
Bevor Sie Ihren Talent Pool nutzen, um mit den darin hinterlegten Bewerbern zielgerichtet zu kommunizieren oder geeignete Talente für eine vakante Position herauszufiltern, benötigen Sie die Möglichkeit der Segmentierung. Ohne diese Möglichkeit verlieren Sie in umfangreichen Talent Pools ansonsten trotz softwaregestützter Automatisierung den Überblick.
Bei der Segmentierung unterscheidet die Fachwelt zwischen den beiden grundlegenden Ansätzen der Stellen- und Talentorientierung. Als stellenorientierte Kriterien gelten alle Segmentierungsmerkmale, die sich an den Profilen der offenen Positionen orientieren. Dazu zählen der Unternehmensstandort, die Art der Abteilung oder spezielle Anforderungen an die Qualifikationen. Talentorientierte Kriterien beziehen sich auf die vom Kandidaten geäußerten Präferenzen. Dies beinhaltet beispielsweise die gewünschte Position im Unternehmen oder den Einstiegsbereich innerhalb der Organisation. Selbstverständlich ist es möglich, dass Sie Kandidaten nach beiden Kriterien segmentieren.
Die nachfolgend angeführten Segmentierungskriterien zählen zu den fünf typischsten Kriterien, die Talent Pools aufweisen. Dabei sollten Sie jedoch immer die individuelle Situation des Unternehmens betrachten.
Region
Die regionale Segmentierung zählt zu den Basics jeder Differenzierung. Sie ist nach Landkreisen genauso möglich wie nach internationalen Kriterien.
Berufserfahrung
Je nach zu vergebender Position entscheiden Sie zwischen den verschiedenen Erfahrungsstadien vom Berufseinsteiger bis zum Professional.
Kandidatennähe
Ein ehemaliger Mitarbeiter, den Sie wieder zurückgewinnen möchten oder ein Werkstudent stehen Ihrem Unternehmen näher als ein Kandidat über Initiativbewerbung. Je größer die Nähe, umso mehr Know-how zum Unternehmen oder zur Tätigkeit bringt der Kandidat mit.
Ausbildung und Qualifikation
Segmentieren Sie zielgenau nach Ansprache. Dies ist nicht nur bei der Auswahl für eine vakante Position wichtig, sondern auch für die Kommunikation mit den Kandidaten im Talent Pool.
Motiv der Interessenten
Ein Talent Pool enthält neben den externen Kandidaten zusätzlich Mitarbeiter des Unternehmens oder Unterstützer, die Empfehlungen für geeignete Kandidaten abgeben. Dadurch hat jeder Kandidat eine andere Motivation. Vor allem in der Kommunikation ist hier eine differenzierte Betrachtung unverzichtbar. Denn ein Unterstützer erwartet eine andere Form der Kommunikation als der Second-Best-Bewerber aus einem abgeschlossenen Auswahlverfahren.
Binden Sie Talente frühzeitig an Ihr Unternehmen
Ihr Talent Pool wächst durch Ihre Aktivitäten kontinuierlich und Sie sind in der Lage, die enthaltenen Talente nach verschiedenen Kriterien zu segmentieren. Vergessen Sie keinesfalls, die im Pool schlummernden Talente regelmäßig zu wecken. Machen Sie regelmäßig auf sich aufmerksam. Für diesen Zweck sind verschiedenste Maßnahmen verfügbar.
Zielgerichtete Jobangebote
Geburtstagswünsche
Einladungen zu Messen
Einladungen zu Diskussionsveranstaltungen
Feedback zum eigenen Recruiting-Prozess
Allgemeine Informationen zum Unternehmen
Dies sind nur einige Vorschläge, wie Sie mit den in Ihrem Talent Pool hinterlegten Kandidaten regelmäßig Kontakt halten. Ziel dieser Interaktion ist, immer wieder an Ihr Unternehmen als wichtiger Arbeitgeber zu erinnern, sich dabei positiv zu präsentieren und die Wertschätzung gegenüber den stillen Bewerbern auszudrücken. Zugleich schaffen diese regelmäßigen Kontaktpunkte authentische Einblicke in Ihr Unternehmen und vermitteln die Begeisterung für den Einstieg.
Engagement von Unternehmen wenig effizient
Die bisher beschriebene Vorgehensweise für einen professionellen Talent Pool unterstützt Ihr Unternehmen auf einem langfristig erfolgreichen Weg mit Blick in die Zukunft. Trotzdem ist die Realität in vielen Unternehmen sehr weit entfernt von den theoretischen Ansätzen. Denn obwohl viele Unternehmen offiziell über Talent Pools verfügen, sind die darin hinterlegten Bewerberprofile oft nur Karteileichen.
Eine Tatsache, mit der ein Unternehmen wichtige Chancen verschenkt, da die Bewerber an sich ein sehr großes Interesse an diesen Pools zeigen. Wären nur nicht die Enttäuschungen durch eine wenig professionelle Vorgehensweise in Form nachlässiger Pflege des Talent Pools, falscher Segmentierung und mangelnder Kommunikation. Das ergab die umfangreiche 360°-Studie von Careerbuilder und dem Magazin Personalwirtschaft.
49,5 % aller Bewerber würden trotz Absage den Talent Pool eines Unternehmens nutzen.
Genau an dieser Stelle kommt das große Aber: Denn 73,2 % der befragten Talent-Pool-Kandidaten machten schlechte Erfahrungen, während 30 % absolut unpassende Stellenangebote und 42,5 % keinerlei Informationen über aktuell vakante Stellen erhielten.
Entwickeln Sie eine differenzierte Kommunikationsstrategie zur Bindung der stillen Bewerber und realisieren Sie eine intelligente Segmentierung Ihres Talent Pools.
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