Extrinsische Motivation: Definition, Beispiele, Nachteile

Extrinsische Motivation

Als HRler:in wissen Sie, wie wichtig motivierte Mitarbeitende sind. Doch spielt es eine Rolle, ob Ihre Mitarbeitenden von extrinsischen oder intrinsischen Anreizen beeinflusst werden? In diesem Artikel erfahren Sie, inwiefern sich die beiden Motivationsarten unterscheiden und wie Sie sich diese zunutze machen können.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Extrinsische Motivation entsteht durch äußere Reize wie eine Belohnung oder durch das Vermeiden einer Strafe.

  • Finanzielle Anreize, Wertschätzung und Angst können die extrinsische Motivation beeinflussen.

  • Für kurz- und mittelfristige Ziele können Sie extrinsische Motivation zielführend einsetzen.

  • Werden Mitarbeitende langfristig ausschließlich von extrinsischen Anreizen beeinflusst, können sie unter Unzufriedenheit leiden und erkranken.

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Was ist extrinsische Motivation?

Extrinsische Motivation ist eine Art der äußeren Motivation. Sie entsteht durch äußere Reize. Diese werden auch extrinsische Anreize genannt. Personen tun bestimmte Dinge nicht aus dem Grund, dass sie diese für richtig halten oder Spaß daran haben. Sie verfolgen damit nur ein Ziel: eine Gegenleistung zu erhalten oder eine unangenehme Situation zu umgehen. 

Extrinsische und intrinsische Motivation – was ist der Unterschied?

Die meisten Mitarbeitenden wollen Karriere machen und wünschen sich ein hohes Gehalt, ein attraktives Aufgabengebiet und eine harmonische Arbeitsatmosphäre. Doch welche Aspekte sind wirklich für ihre Motivation entscheidend? Es gibt zwei Motivationsarten, die sie vorantreiben: die extrinsische und die intrinsische Motivation. 

Extrinsische Motivation

Intrinsische Motivation

Extrinsische (äußere) Anreize motivieren Mitarbeitende zu einer bestimmten Handlung.

Intrinsische (innere) Anreize motivieren Mitarbeitende zu einer bestimmten Handlung.  

Antriebsfaktoren

Mitarbeitende, die einen Beruf ausüben, weil sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen, aber keinen Spaß an ihrer Tätigkeit haben, sind extrinsisch motiviert.

Mitarbeitende, die einen Beruf ausüben, der sie erfüllt – selbst wenn sie diesen ehrenamtlich ausüben –, sind intrinsisch motiviert.

Beispiele

Provisionen, Prämien, Auszeichnungen

Wissbegierde, Spaß und Zufriedenheit

Verwendung

Sollte hauptsächlich für kurz- und mittelfristige Ziele eingesetzt werden.

Sollte Ihre Mitarbeitenden hauptsächlich zu Handlungen bewegen.

Typisch Mann, typisch Frau …

Laut einem Motivation Report neigen Männer eher zur extrinsischen Motivation. Etwa 41 Prozent der Männer erwarten beispielsweise ein hohes Gehalt.

Dagegen ist laut einem Motivation Report nur für 30,9 Prozent der Frauen ein hohes Gehalt wichtig. Sie legen in der Regel den Fokus eher auf die inhaltlichen Aspekte ihrer Tätigkeit.  

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Extrinsische Motivation: Beispiele

Es gibt unzählige Beispiele für extrinsische Motivation – sowohl aus dem Privatleben als auch aus dem Berufsalltag. 

Beispiel aus dem Privatleben

Eine Person bereist neue Länder, weil sie ihre Reisefotos in den sozialen Medien veröffentlichen möchte. Extrinsische Anreize wie die Anerkennung und die soziale Zugehörigkeit treiben sie an, nicht die Lust, neue Kulturen zu erkunden.

Beispiel aus dem Berufsleben

Wenn eine Person ehrenamtlich in einer gemeinnützigen Organisation tätig wird, weil sie damit ihren Lebenslauf aufwerten möchte, ist sie ebenfalls extrinsisch motiviert. Denn sie verspricht sich dadurch eine Gegenleistung – nämlich ihre Chancen auf einen neuen Job zu erhöhen.

Welche Faktoren beeinflussen die extrinsische Motivation?

Es gibt prinzipiell zwei extrinsische Faktoren, die Mitarbeitende zu einer bestimmten Handlung bewegen: Sie erwarten eine Belohnung für ihre Handlung oder sie wollen dadurch eine Bestrafung verhindern. Folgende Faktoren können die extrinsische Motivation beeinflussen:

  • (finanzielle) Anreize wie Firmenfahrzeuge

  • Konkurrenzdruck

  • Anerkennung und Wertschätzung

  • Gruppenzwang

  • Angst vor Abmahnung oder Jobverlust

Welche Nachteile hat die extrinsische Motivation in der Arbeitswelt?

Kurz- und mittelfristig kann sich die extrinsische Motivation positiv auf Mitarbeitende auswirken – insbesondere, wenn intrinsische und extrinsische Faktoren kombiniert werden. Langfristig sollten Mitarbeitende allerdings nicht rein extrinsisch motiviert werden. 

Möchten Sie etwa Mitarbeitende davon abhalten, die Kündigung einzureichen, können sie extrinsische Anreize wie eine Gehaltserhöhung kurzfristig umstimmen. Dennoch wird Geld unglückliche Mitarbeitende nicht langfristig halten. Sie werden sich vermutlich trotz Gehaltserhöhung schnell nach einem anderen Job umschauen, der ihnen mehr Freude bereitet. 

Das sind die drei größten Nachteile der extrinsischen Motivation:

Geringere Leistung

Das Problem an der extrinsischen Motivation ist die fehlende Eigeninitiative. Ergebnisse, die auf extrinsischer Motivation beruhen, kommen in der Regel nicht an intrinsisch motivierte Leistungen heran. 

Mitarbeiterunzufriedenheit

Werden Mitarbeitende langfristig nur aufgrund von extrinsischen Faktoren motiviert, können sie sehr unzufrieden sein. Wenn sie beispielsweise dauerhaft einen Job ausführen, der sie unglücklich macht, kann ihre Unzufriedenheit zu psychischen Krankheiten wie einem Burn-out führen.

Arbeitsmarktwandel

Laut einer Kincentric-Studie führt der demografische Wandel des Arbeitsmarktes zu einer geringeren Mitarbeitermotivation. Die Zeiten der fleißigen Babyboomer:innen neigen sich dem Ende zu. Die Mentalität der Generation Z ist eine ganz andere. Für sie ist etwa der Wunsch nach einer guten Work-Life-Balance größer als nach einem hohen Gehalt.

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So setzen Sie extrinsische Motivation im Unternehmen zielführend ein

Nicht alle Aufgaben eines gesamten Tätigkeitsbereiches beflügeln Mitarbeitende, das ist ganz normal. Extrinsische Motivationen können Mitarbeitenden helfen, auch lästige Arbeiten motiviert zu erledigen. Motivieren Sie Ihr Team mit diesen extrinsischen Anreizen:

Formulieren Sie klare Ziele und belohnen Sie diese

Mitarbeitende, die sich extrinsisch motivieren lassen, verfolgen ein bestimmtes Ziel. Nutzen Sie dies zur Erledigung mühsamer Aufgaben. Vertriebsmitarbeitende können Sie beispielsweise schon für die Erreichung eines Teilziels in ihrer Kaltakquise belohnen: Bieten Sie Provisionen sowohl für die Vereinbarung eines Verkaufsgesprächs als auch für den Vertragsabschluss an.

Kommunizieren Sie Ziele öffentlich

Wenn Sie die Ziele Ihrer einzelnen Mitarbeitenden innerhalb Ihres Teams kommunizieren, verstärken Sie den Anreiz, diese auch zu erreichen. Schließlich möchten sich Ihre Mitarbeitenden gegenüber den anderen Kolleg:innen beweisen und ihr Können zeigen.

Ersetzen Sie Belohnungen durch negative Konsequenzen 

Manche Mitarbeitenden motivieren negative Konsequenzen mehr als Belohnungen. Finden Sie heraus, auf welche Mitarbeitenden dies zutrifft und ändern Sie ggf. Ihre Motivationsstrategie.

FAQ Extrinsische Motivation

Was ist ein typisches Beispiel für extrinsische Motivation?

Beispiele für extrinsische Motivation gibt es im Privat- und im Berufsleben ohne Ende. Ein Beispiel: das Herumreisen mit dem Ziel, ansprechende Fotos für Social Media zu knipsen. Wenn die soziale Zugehörigkeit dazu führt und nicht die Reiselust, handelt es sich um einen extrinsischen Anreiz.

Ist extrinsische Motivation gut?

Extrinsische Motivation kann sich positiv auf die Erreichung kurz- und mittelfristiger Ziele auswirken. Langfristig sollte allerdings die intrinsische Motivation überwiegen, sonst könnten Mitarbeitende aufgrund von Unzufriedenheit ernsthaft erkranken.

Was sind extrinsische Anreize? 

Zwei extrinsische Faktoren bewegen Mitarbeitende zu einer bestimmten Handlung: Sie erwarten eine Gegenleistung oder wollen eine Bestrafung verhindern. Beispiele für extrinsische Anreize sind:

  • finanzielle Anreize

  • Konkurrenzdruck

  • Anerkennung

  • Gruppenzwang

  • Angst

Mitarbeitermotivation ankurbeln

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