Einladung zum Vorstellungsgespräch: Tipps, Formulierungen + Vorlage
Im Recruiting-Prozess wird es konkret und Sie möchten gute Bewerber:innen zum Vorstellungsgespräch einladen? Worauf Sie achten müssen, damit der erste Eindruck überzeugt und wie Sie die Einladung formulieren, erfahren Sie in diesem Artikel.
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3 Gründe, warum eine gute Einladung essentiell ist
Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist kein schnödes Termin-Ping-Pong. Mit einer überzeugenden Einladung (und einem reibungslosen Prozess) zeigen Sie Interesse am Profil der Bewerberin oder des Bewerbers – und Sie profitieren an diesen drei Stellen:
Sie beeinflusst die Candidate Experience: Alle Touchpoints während des Bewerbungsprozesses zählen – so kann ein positiver erster Kontaktpunkt für Bewerber:innen das berühmte Zünglein an der Waage sein, ob sich Personen für oder gegen die Stelle entscheiden. Denn auch die Bewerber:innen prüfen, ob das Unternehmen zu ihnen passt.
Sie prägt die Employer Brand: Wirkt ein Unternehmen professionell, freundlich und kooperativ oder unorganisiert, distanziert und unflexibel? Für Bewerber:innen ist die Einladung ein wichtiges Puzzleteil, das ihre Vorstellung vom Unternehmen prägt – Stichwort Employer Branding. Hier sollten sich Unternehmen von ihrer besten Seite zeigen.
Sie hebt Sie von anderen Unternehmen ab: Die meisten Kandidat:innen schreiben mehr als nur eine Bewerbung. Mit einer überzeugenden Einladung zum Vorstellungsgespräch können sich Unternehmen also von der Konkurrenz differenzieren.
Deswegen sollten Sie als HR Manager:in genau überlegen, was Sie in die Einladung schreiben.
Was Sie vor der Einladung zum Vorstellungsgespräch klären sollten
Damit Sie alle Informationen für die Einladung haben und der erste Kontakt zu den Kandidat:innen professionell ist, sollten Sie folgende Fragen gemeinsam mit dem Fachbereich klären:
Welche Personen nehmen am Termin teil?
An welchen Tagen können Sie Interviews vereinbaren?
Wo soll das Gespräch stattfinden?
Wer steht den Bewerber:innen als Ansprechpartner:in im Falle von Fragen zur Verfügung?
Auf wen aus dem Fachbereich können Sie als HR Manager:in bei Fragen zugehen?
Inhalt und Form der Einladung
Nach der Auswahl der Kandidat:innen für die erste Gesprächsrunde ist es soweit, Sie möchten die Bewerber:innen einladen. Aber wie?
Medium – E-Mail, Anruf, Social Media?
Grundsätzlich können Sie Bewerber:innen per E-Mail, Anruf oder Brief über das Vorstellungsgespräch informieren.
Per E-Mail einladen: Eine Einladung per E-Mail ist schnell verschickt. Da Sie den Termin über E-Mail nicht unmittelbar abstimmen können, sollten Sie mindestens einen Terminvorschlag für das Interview machen.
Telefonisch einladen: Ein Anruf bietet die erste Möglichkeit, einen persönlichen Kontakt zu den Kandidat:innen zu knüpfen. Außerdem können Sie gemeinsam einen passenden Termin finden. Sie sollten die Einladung aber in jedem Fall noch einmal schriftlich bestätigen. Wenn Sie telefonisch einladen, kalkulieren Sie zeitlich ein, dass Sie die Bewerber:innen ggf. nicht direkt erreichen.
Auf Social Media einladen: Immer öfter kommen Talente und Unternehmen über berufliche soziale Netzwerke wie LinkedIn in Kontakt – sei es über Posts zu Stellenanzeigen oder die "Einfach bewerben"-Funktion, mit der sich Personen direkt mit ihrem LinkedIn-Profil bewerben können. Wenn Sie schon über diesen Weg mit Kandidat:innen im Kontakt sind, spricht nichts dagegen, sie auch über diese Plattform einzuladen. Achten Sie nur darauf, dass Sie eindeutig als HR-Ansprechpartner:in Ihres Unternehmens identifizierbar sind. Sollten Sie sehen, dass die Talente Ihre Nachricht noch nicht gelesen haben, senden Sie besser ergänzend eine E-Mail.
Muster: Einladung zum Vorstellungsgespräch
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Was muss in die Einladung?
Mit Ihrer Einladung sollen die Talente einen positiven Eindruck von Ihrem Unternehmen und alle wichtigen Informationen über das Gespräch bekommen. Achten Sie gleichzeitig darauf, dass Ihre Mitteilung nicht zu viele Angaben enthält, die Bewerber:innen ggf. überfordern.
Das sind die Bestandteile für Ihre schriftliche Einladung:
1. Eindeutiger Betreff, z.B. „Einladung zum Vorstellungsgespräch bei Personio“2. Eingangsformulierung, in der Sie für die Bewerbung oder das Interesse danken und aussagen, dass Sie Interesse haben3. Mindestens ein Terminvorschlag mit Datum, Uhrzeit und Dauer4. Gesprächsort mit Adresse bzw. Einwahldaten zur Videokonferenz5. Name und Position der Gesprächsteilnehmer:innen6. Format des Verfahrens (müssen die Talente etwas vorbereiten?)7. Ggf. Hinweis auf Dresscode8. Name und Kontaktdaten der HR-Ansprechpartner, z.B. auch über die E-Mail-Signatur9. Anfahrtsbeschreibung und Parken im Anhang der Einladung
Die Einladung per Telefon ist inhaltlich ähnlich:
1. Eindeutig als HR-Verantwortliche:r Ihres Unternehmens vorstellen2. Eingangsformulierung3. Mind. ein Terminvorschlag mit Datum, Uhrzeit und Dauer, den Sie direkt am Telefon ausmachen können4. Hinweis, ob das Gespräch bei Ihnen im Unternehmen oder per Videokonferenz stattfinden wird.5. Name und Position der Gesprächsteilnehmer:innen6. Format des Verfahrens
Schicken Sie nach Ihrem Anruf eine E-Mail, die diese Punkte und die weiteren oben genannten Inhalte noch einmal schriftlich festhält.
Das gewisse Extra
Damit sie sich von anderen Unternehmen abheben, können Sie neben diesen Basis-Informationen auch eine Unternehmenspräsentation, Kurz-CVs der Gesprächsteilnehmer:innen oder deren LinkedIn-Profile mit Ihrer Einladung verschicken. Das gibt interessante Einblicke und ist vor allen Dingen wertschätzend, denn die Bewerber:innen haben über ihre Bewerbungsunterlagen selbst schon viele Informationen mit Ihnen geteilt.
Hier können Sie eine Vorlage für Ihre Unternehmenspräsentation herunterladen.
So formulieren Sie die Einladung zum Vorstellungsgespräch
Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist für Bewerber:innen ein Grund zur Freude. Das sollte sich auch in Ihren Formulierungen zeigen. Neben dem freundlichen und einladenden Ton sollte Ihre Nachricht Kompetenz vermitteln. Kommunizieren Sie außerdem auf Augenhöhe – denn auch Sie als Unternehmen bewerben sich bei diesen Kandidat:innen. Dazu zählt beispielsweise auch, dass Sie ihnen mehrere Terminoptionen anbieten.
Generell sollte die Nachricht nach Ihrem Unternehmen klingen und dessen Kultur widerspiegeln. Der Umgangston in Ihrem Unternehmen ist eher förmlich, es wird gesiezt und die Organisation hierarchisch? Dann würde eine betont lässige Einladung, in der Sie die Bewerber:innen duzen, einen falschen Eindruck vermitteln.
Unsicher bei der Anrede?
„Sehr geehrte:r“, „Hallo“, „Liebe:r“ oder „Hi“? Siezen oder duzen? Die Anrede verrät viel über Ihr Unternehmen und Ihre Unternehmenskultur. Passen Sie sie so an, dass sie zu Ihrem Unternehmen passt.
Wie viele Bewerber:innen sollten Sie zum Vorstellungsgespräch einladen?
Die Anzahl der Einladungen hängt davon ab, wie viele vielversprechende Bewerbungen Sie auf diese Stelle erhalten haben. Generell sollten Sie aber nur Personen einladen, die Sie auch einstellen würden.
In welcher Reihenfolge senden Sie Einladungen?
Dafür, in welcher Reihenfolge Bewerber:innen zu Gesprächen eingeladen werden, gibt es verschiedene Herangehensweisen. Einige Unternehmen vereinbaren unvoreingenommen Termine – denn auch Personen, die man aufgrund der Bewerbungsunterlagen vielleicht erst später eingeladen hätte, können sich als passende Kandidat:innen herausstellen.
Andere Unternehmen teilen die eingegangenen Bewerbungen anhand der Stellenkriterien in Kategorien ein, die sie zeitlich nacheinander einladen:
Priorität A: Diese Kandidat:innen passen perfekt auf die Stelle und werden direkt zum Interview eingeladen.
Priorität B: Diese Bewerber:innen passen gut auf die Stelle und könnten nach den ersten Gesprächen folgen.
Priorität C: Diese Personen passen weniger gut auf die Stelle und erhalten eine Absage.
Schneller die richtigen Bewerber:innen einstellen
Mit Personio planen Sie Bewerbungsgespräche ganz einfach in der Kalenderfunktion, E-Mail-Vorlagen für Einladungen, Absagen und Co. erleichtern die Kommunikation – so stellen Sie schneller die passenden Kandidat:innen ein.
Bewerbermanagement mit PersonioWie viel Zeit sollten Sie zwischen Einladung und Gespräch einplanen?
Am besten geben Sie den Bewerber:innen genügend Zeit zwischen der Einladung und dem Interview. Ist der Termin allzu spontan, kann es für sie schwierig sein, ihn möglich zu machen. Auch hier ist Augenhöhe ein Thema: Erkennen Sie als Unternehmen an, dass Personen, die sich bei Ihnen bewerben, auch andere Verpflichtungen haben? Oder vermitteln Sie den Eindruck, dass sie einfach zur nächsten Bewerbung übergehen, falls die Person keine Zeit hat?
Allzu viel Zeit sollten Sie nicht verstreichen lassen. Die Kandidat:innen sind schließlich aktiv auf Jobsuche und werden sich auch bei anderen Unternehmen bewerben. Ist der zeitliche Abstand zwischen Einladung und Interview zu groß, riskieren Sie, Top-Bewerber:innen zu verlieren. Drei Tage Puffer sind in der Regel genug.
Wie verläuft die Terminfindung?
Für Sie als Unternehmensvertreter:in ist es natürlich am einfachsten, einen Termin vorzugeben. Für Bewerbende kann es aber Stress bedeuten – gerade, wenn sie aktuell in einem anderen Job tätig sind und diesen Termin nur schwierig möglich machen können. Dieses Vorgehen vermittelt bei Bewerber:innen im schlimmsten Fall den Eindruck, dass sie eine beliebige Bewerbung von vielen sind.
Fragen Sie die Kandidat:innen nach Terminen, könnte das für Sie organisatorisch herausfordernd werden: Vielleicht sind die Ansprechpartner aus der Fachabteilung zu diesen Terminen nicht verfügbar oder die Bewerber:innen nennen Daten in einem Zeitraum, den Sie schon für zweite Gesprächsrunden vorgesehen haben.
Die goldene Mitte: Geben Sie den Bewerber:innen am besten eine Auswahl mehrerer Termine, die Sie mit der Fachabteilung abgestimmt haben, und lassen Sie sie entscheiden, welche Option die passendste ist. Das zeigt: Sie sind flexibel und an den Kandidat:innen interessiert.
Wann sollten Bewerber:innen auf Ihre Einladung antworten?
Motivierte Bewerber:innen werden sich noch am gleichen oder am nächsten Tag melden und den Termin bestätigen. Wenn es länger dauert, stellt sich die Frage, ob sie wenig Interesse haben oder in anderen Bewerbungsprozessen stecken, auf deren Ausgang sie noch warten. Legen Sie dies aber nicht auf die Goldwaage – auch Bewerber:innen, die sich erst zwei Tage nach der Einladung melden, können sich als Ihre Top-Kandidat:innen entpuppen.
Zum Vorstellungsgespräch während Corona einladen
Die Corona-Pandemie hat auch auf das Recruiting massive Auswirkungen. Statt Gesprächen vor Ort im Unternehmen, ersten Treffen mit potenziellen neuen Kolleg:innen und Eindrücken vom Standort sammeln, hieß es: Videokonferenz über Zoom, Microsoft Teams oder Skype. Oft findet das gesamte Kennenlernen zwischen Kandidat:innen und Unternehmensvertreter:innen im digitalen Raum statt.
Für die Einladung zum Vorstellungsgespräch bedeutet das: Anstatt einer Adresse und Anfahrtsbeschreibung für das Gespräch erhalten die Bewerber:innen einen Link zum Videokonferenz-Tool. Am besten fragen Sie in Ihrer Einladung, ob das Tool für die Bewerber:innen zugänglich ist und bitten darum, vorher zu testen, ob alles bei der Einwahl klappt. Denn dass wichtige Gesprächsminuten aufgrund von Technikschwierigkeiten verloren gehen und Bewerber:innen dadurch unnötig nervös sind, muss nicht sein.
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