4. Juli 2022
HR News Snippets: Aktuelles aus der HR-Welt
Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen und Inhalte aus dem Personalbereich zusammen. So sparen Sie Zeit und bleiben trotzdem auf dem Laufenden.
Bürokratiealarm! Warum Sie bald alle Arbeitsverträge ändern müssen
Auf HR kommt eine neue bürokratische Hürde zu. Sie ist die Folge einer EU-Richtlinie über transparente und verlässliche Arbeitsbedingungen, die Deutschland zum 1. August 2022 in nationales Recht umsetzen muss. Laut Nachweisgesetz muss der Arbeitgeber die zentralen Arbeitsbedingungen schriftlich aufzeichnen. Neu aufgenommen werden müssen ab dem 1.8. nun z.B. …
Infos zur Höhe und zur Zusammensetzung des Arbeitsentgelts
zur Dauer der Probezeit
zur Arbeitszeit
zu den Ruhepausen und Ruhzeiten (falls nötig auch zum Schichtsystem)
zur Voraussetzung von Überstunden
zum Thema Kündigung und Kündigungsschutzverfahren
Achtung: Die Arbeitsbedingungen müssen schriftlich erfasst werden – die elektronische Form bleibt ausgeschlossen!
Diese neuen verpflichtenden Nachweise gelten zunächst nur bei Neueinstellungen ab dem 1. August 2022. Mitarbeitende, die bereits vor dem 1. August 2022 im Unternehmen beschäftigt waren, können die o.g. Infos vom Unternehmen direkt einfordern. HR hat dann sieben Tage Zeit, die wichtigsten Infos zu liefern.
Mitarbeiterdaten zentral und übersichtlich pflegen
Speichern und bearbeiten Sie Daten sowie Dokumente fehlerfrei, vollständig und gesetzlich konform an einem Ort: Personio. So hat das Listenchaos endlich ein Ende.
Daten zentral speichernSag mir, wo die Recruiter:innen sind!
Das Wehklagen über den Fachkräftemangel in zahlreichen Branchen hat mittlerweile Mantra-Niveau erreicht. Doch die HR-Abteilungen suchen nicht nur nach Top-Talenten und Fachkräften für IT, Produktion und Marketing, auch in den Personalabteilungen selbst – und hier insbesondere beim Recruiting – wird die Luft immer dünner.
Lauf einer Analyse der Netzwerks Linkedin suchen Unternehmen in Deutschland aktuell nahezu sechsmal mehr Recruiter:innen als vor der Corona-Krise. Auffällig dabei ist die Tatsache, dass nicht nur Berufserfahrene, sondern auch Berufseinsteiger gesucht werden. So weist der Job-Kompass Karrierestart 2022 für Deutschland HR-Spezialist:innen auf dem dritten Platz der gefragtesten Einstiegsjobs auf. Die enorme Nachfrage nach jungen Personaler:innen mit Spezial-Know-how hängt auch mit dem demographischen Wandel zusammen.
Der Weg, das eigene Recruiting über Berufseinsteiger:innen abzudecken, ist nicht ungefährlich. Benötigen die Spezialist:innen doch vor allem passende Soft Skills, die sich oftmals erst mit zunehmender Berufserfahrung stärker ausprägen. HR tut also gut daran, ihre “Freshmen” vom ersten Tag an eng zu begleiten und zu unterstützen. Mentoring-Programme für die Neuen können hier helfen.
Recruiter:innen benötigen ein ganz eigenes Skillset. Diese Spezialisten müssen eher wie Vertriebler ticken.
– Florian Wagner, Department Manager HR Interim & Projects – Hays
Als einen Lösungsweg sieht der Experte die Investition in Digitalisierung und IT im HR-Kontext. Denn ohne verlässliche, möglichst automatisiert arbeitende HR-Systeme kann das in vielen HR-Abteilungen schlummernde Potenzial nicht abgerufen werden.
Der erste Eindruck zählt – der letzte aber noch mehr
Wenn der erste Arbeitstag für die neue Mitarbeitende misslingt, gibt es für HR und Führungskraft immer die Chance, das Malheur auszubügeln. Doch wenn der letzte Tag eines Mitarbeitenden zum Desaster wird, sind die Korrekturmöglichkeiten gleich Null. Der Ex-Kollege nimmt seine Eindrücke mit auf den weiteren beruflichen Weg und trägt sie im worst case direkt in die Welt der Bewertungsportale. Das kann zum Problem werden: Laut einer aktuellen Personio Studie haben aktuell mehr als 60 Prozent der Unternehmen Probleme, ihre Stellen adäquat zu besetzen. Zugleich scheinen viele Millennials bereits ein Auge auf attraktivere Arbeitgebern zu werfen – ganze 59 Prozent wollen sich innerhalb der nächsten 12 Monate einen neuen Job suchen.
Checkliste: Beim Offboarding alles rechtzeitig erledigen
Hinterlassen Sie einen positiven letzten Eindruck bei Mitarbeitenden. Mit dieser Checkliste bleibt keine Aufgabe liegen und Sie können sich um das Wesentliche kümmern – eine wertschätzende Verabschiedung.
Checkliste hier herunterladenIntegrieren Sie daher das Thema Abschied unbedingt in Ihre Unternehmenskultur. Wenn klar ist, dass eine Kolleg:in das Unternehmen verlässt, sollte der Abschied möglichst individuell vorbereitet werden. Beziehen Sie die Teamkolleg:innen bei der Planung mit ein, suchen sie nach einem passenden Geschenk und gestalten Sie eine kurze Ansprache. Wichtig: Nicht Sie als HR oder der Chef stehen im Mittelpunkt! Finden Sie den richtigen Rahmen – und reiten Sie nicht auf eventuellen Fehlern oder ungenutztem Potenzial herum.
Der Abschied ist kein Mitarbeitergespräch, sondern eine kulturelle Maßnahme für Ihre Belegschaft. Die im Unternehmen bleibenden Mitarbeitenden nehmen seismographisch wahr, wie mit Kolleg:innen umgegangen wird. Gelingt es Ihnen, eine Abschiedskultur zu entwickeln, kann das Team gestärkt daraus hervorgehen und die Mitarbeiterbindung auf ein neues Niveau gehoben werden.
Digitalisierung: Sind Sie ein Transformer?
Deutschland hinkt in Sachen Digitalisierung im internationalen Vergleich gewaltig hinterher. Im Kreis der G20 ist das Land auf den drittletzten Platz der digitalen Wettbewerbsfähigkeit zurückgefallen. Was für die öffentliche Verwaltung gilt, zeigt sich auch in der von KMU geprägten Unternehmenslandschaft: Deutschland ist ein digitaler Nachzügler. Beispiel gefällig? Auch knapp 20 Jahre nach der Einführung der digitalen Personalakte im Jahr 2003 bestimmen in vielen HR-Abteilungen noch immer Aktenordner das Bild …
Laut NTT DATA Studie „HR Transformation Report 2022“ muss die Digitale Transformation der Mittelpunkt der neuen HR-Welt sein. Dabei sind digitalisierte und vor allem automatisierte HR-Prozesse der Schlüssel zu Kostensenkung und Wachstum: 46 Prozent der befragten Unternehmen erklären, dass ihre HR je ineffizienter arbeitet, desto weniger automatisiert die Prozesse ablaufen. 69 Prozent der signifikant wachsenden Unternehmen haben solche HR-Workflows bereits definiert.
Wie sieht es bei Ihnen aus? Den Stand der Digitalisierung in deutschen Personalabteilungen möchten Forscher verschiedener Hochschulen jetzt in einer Studie wissenschaftlich untersuchen. Dafür benötigen sie Datenmaterial. Wenn Sie 10 Minuten in die Beantwortung der Fragen investieren, erhalten Sie nach Abschluss der Studie ein individuelles Digitalisierungs-Benchmark. Damit Sie wissen, wo Ihre HR in Sachen Digitalisierung steht.